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Stein und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe schmücken es aus

 

 

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   Was sich im Jahre 2010

             zugetragen :

      

 

      

   Am Anfang eines jeden Jahres setzen wir uns gerne ein kleines Ziel.

Dieses Jahr nicht.

 

 

 

Zum einen war das Bad letztes Jahr sehr teuer, zum anderen bringt dieses Jahr viele Ungewissheiten mit sich. Ivonne hat wahrscheinlich wieder einen längeren Krankenhausaufenthalt vor sich und in Zeiten der Bankenkrise und Kurzarbeit ist natürlich auch mein Arbeitsplatz nicht mehr sicher. Also Ball flach halten sag ich nur.

Eigentlich müsste vom letzten Nebengebäude das kaputte Asbest-, Welleternitdach runter. Die Balken darunter sind nur aufgelegt worden. Die gesamte westliche Wand hat somit oberhalb keine Verankerung und wandert ab. Theoretisch müsste sie komplett erneuert werden, da sie sowieso mehr Schein als Sein ist.

In diesen ungewissen Zeiten wäre es aber auch wohl sinnvoll, das übrig bleibende Geld nicht zu verbauen, sondern zu versuchen, unseren Kredit so weit wie irgend möglich abzuzahlen.

Wohin der Weg uns diese Jahr führt ist also noch ungewiss.

 

 

 

 

 

Gewiss ist aber, wo dieser hier ersichtliche Weg, bzw. Skispuren, uns des Öfteren diesen Winter hinführten. Nämlich in Richtung Schwarze Katze, in der man nach einer schönen Skitour auch noch mal ein Bierchen zupfen kann. Die Frauen schlürften aber lieber einen Jägertee oder Grog.

 

 

         

 

 

 

 

Der Winter hatte uns jedenfalls von Januar bis Ende März mit durchgängig viel Schnee und klirrenden Temperaturen im Griff. Außer Holz sägen und hacken ist nicht so viel geworden. Außerdem muss diese Homepage ja auch irgendwann zurechtgebastelt werden. Sie ist zur Zeit 32 MB groß und besteht aus 532 Dateien.

 

 

              

 

Der Frühling kam dann aber doch noch.

Um meinen kleinen Traum vom grünen Hof aufrecht zu erhalten, wurde vom Komposthaufen  Erde durchgesiebt und im Hof verteilt. Allerdings beanspruchte meine Ivonne ziemlich viel vom Durchgesiebten für ihr Beet und sonstige Anpflanzungen ( für Gemüseanbau und so 'n Vitaminzeug ).

Am ersten Lagerfeuer des Jahres reifte dann unter Zuhilfenahme einiger alkoholischer Getränke ein kleiner Plan. Wenn man am Nebengebäude, soweit es maximal möglich ist, alles selber macht, wäre das Dach und die hintere Wand eigentlich keine so große Investition. Vor allem kann man kein Geld für sinnlose Sachen ausgeben, weil  während des Baues gar keine Zeit für so was ist. Man könnte somit sogar dabei etwas Geld sparen, um unseren Kredit abzuzahlen. Und ein paar Ziegel und Bretter kosten doch nun wirklich nicht die Welt.

Toller Plan - Prost.    

          

      

 

Also eigentlich egal, wie lange das dauert, so kann es nicht bleiben. Das Dach hab ich schon vor 2 Jahren notdürftig repariert, aber die Löcher nehmen überhand.

Meine rangezippelte Plaste-Dachrinne läuft auf das Dach vom Nachbarn ab - nicht so gut. Die Wand zu Ihm hin (Wetterseite) benötigt jedenfalls keine Fenster zur Zeit - kommt genügend Sonne rein (leider auch Regen).

Sie macht schon einen richtigen Katzenbuckel nach draußen. Die weich gebrannten Ziegel sind nass und vom Salpeter angefressen, der Lehm im Lehmstock ist ausgespült und das Fachwerk hält alles noch etwas zusammen - mehr oder weniger. Schön ist jedenfalls was anderes.     

 

      

 

 

        

 

 

Also einfach anfangen, der Rest ergibt sich von alleine. Frohen Mutes begann ich mit dem Abriss des Eternitdaches.  

 

 

 

 

2 große Holzbalken stammen übrigens aus unserer Scheune. Ein Mieter, der hier vor langer Zeit mal wohnte, erzählte uns das.

Dieses  Nebengebäude hatte auch ganz früher einmal ein Obergeschoß. Als es zu baufällig geworden ist, wurde es abgetragen. Beim Errichten des Flachdaches wurden einfach 3 lange Balken aus dem Dach der großen Holzscheune herausgesägt. Mir als Handwerker dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, so mit der vorhandenen Bausubstanz umzugehen. 

 

           

 

Die abgerissenen Balken des Flachdaches taugen jedenfalls nur noch als Feuerholz. Einiges davon jedoch nur noch für das Lagerfeuer, unser kleines Krematorium für Holzwürmer.

 

 

 

   

 

Zu faul zum Umfallen ist jedenfalls die richtige Bezeichnung für manche Teile der Wand. Da wir einen kleinen Autoanhänger noch aus Zonenzeiten haben, wurde der Bauschutt sporadisch entsorgt. Für den großen Teil muss aber später bestimmt mal was Größeres her.

 

   

 

 

    

 

Spätestens jetzt fragten wir uns schon, wozu wir dieses Nebengebäude eigentlich brauchen. Das, was noch steht, wäre mit etwas an schubsen jedenfalls schnell weg. Rein nutzungsbedingt, materiell und logisch gesehen rechnet sich der Wiederaufbau in keiner Weise.

Aber was wäre ein Vierseit - Hof ohne die vierte Seite ?

Und warum wohnen wir überhaupt in einem alten Bauernhof und nicht in einer schönen Wohnung?

Richtig - weil wir einen an der Klatsche haben und deswegen werden wir hier weitermachen. Die Rückseite wird wetterseitenbedingt aber leider nicht mehr aus Fachwerk bestehen, sondern wird auf gemauert. Dafür schwebt uns aber auf der hofzugewandten Seite schon noch ein kleines Highlight mit neu zu errichtendem Fachwerk vor, um den Charakter des Gebäudes zu erhalten. 

 

 

 

Der Frühling zog nun vollends ins Land und ich zog eine kleine Schnur. Ja - dort, in der Tat, soll mal eine "kleine" 15 m lange Mauer stehen.

Aber um die Ziegel ordentlich aufsetzten zu können, muss erst noch ein mal die Natursteinmauer, bis zur passenden Höhe der Ziegel, auf gemauert werden. Wer so etwas ähnliches schon mal gemacht hat, weiß, das dieses ein Puzzle - und Geduldsspiel ist.

 

 

 

   

 

 Bei einem hiesigen Baustoffhändler bekamen wir das beste Angebot für unsere Ziegel. Um Kosten zu sparen holten wir sie in unserem Hänger selber ab.

24 Stück gingen jeweils in den Hänger. In den kommenden Wochen wurden wir Samstags bei unserem Händler nicht mit "Guten Morgen" sondern mit "24?" ( Antwort : "24" ) begrüßt. Ins Auto passte dann der jeweils noch benötigte Zementmörtel.

 

   

 

Während Ivonne aus dem Bauschutt Balken und Holz heraussortierte und ofenfertig zerkleinerte, fummelte ich jeden Tag nach Feierabend an der Mauer rum. Die kleine Tochter unserer Nachbarin hat es sehr gefreut, denn Sie hatte jemanden zum Zu texten gefunden - Help !!!

 

   

 

Unseren 3 Miezen ging es auch gut. Sie hatten was zu beobachten und rekelten sich in der warmen Frühjahrssonne. Einmal Katze sein ! - Obwohl - die Kühlschranktüre bekommen sie nicht auf !

 

    

 

Nein , da unten liegt nicht Ivonne, sondern nur Ihr Pullover. Am Nebengebäude gab es einen kleinen Vorbau, der als Garage fungierte. Um einen durchgehenden Balken, auf dem das neue Flachdach angebunden wird, realisieren zu können, wollen wir den Originalzustand des Gebäudegrundrisses wiederherstellen. 

Die schweren Betonfundamente heraus zu meißeln war nicht ganz ohne.

 

 

Der alte Balken zur Hofseite zu war jedenfalls nicht mehr zu gebrauchen.

 

In die letzte Ziegelreihe meiner Wand goss ich Betonabsätze ein, um dort  einen Querbalken befestigen zu können, der das Dach trägt.

 

   

 

Über den neuen Balken zur Hofseite zu machten wir uns etwas Gedanken. Ich hätte gerne etwa 60 cm Dachüberstand im Hof  gehabt. Das wäre absolut ideal um Feuerholz darunter stapeln und trocknen zu können. Bei einem normal hohen Balken und dem dazugehörenden Dachaufbau wären wir dann aber genau in die gefährliche Höhe gekommen, in der man sich immer den Kopf anstößt. Ein doppelt so hoher Balken bringt das Dach höher und entspannt die Lage. Kostet aber leider auch mehr. Wir haben uns für die Mehrkosten entschieden.

 

 

 

 So dann kam wieder mein guter Nachbar Uwe Planitzer ins Spiel und lieferte / legte nach dem dicken Querbalken die Sparen für das neue Flachdach auf. Sie wurden natürlich fachgerecht mit den Mauern verbunden.

Ein paar Kringel fürs Auge konnten wir uns aber nicht verkneifen.

 

   

 

Uwe lieferte uns auch günstig die Dachschalung. Das Aufbringen derselben ist dann aber wieder unser Part.

 

   

 

 

   

 

Wäre natürlich schön gewesen, wenn unser Frank mal etwas Zeit gehabt hätte, um mit Hand anzulegen. Aber er hat in der verbleibenden Zeit bis zu seinem Studium in Leipzig sich noch etwas Geld auf dem Bau verdient und ist Abends auch mal on Tour gegangen.

Wenn ich früh auf Arbeit gehe ist es jedenfalls interessant zu sehen, was rechts neben seinen Bauschuhen für " Schuhe " stehen. Luise heißt seine holde Maid - er legt wohl lieber wo anders Hand an - Lümmel. 

 

     

 

 

 Nach dem Verschalen und Setzen der Randkeile nagelten wir bei 25 Grad im Schatten noch die Dachpappe auf. Am letzten Tag vor unserem Urlaub war es geschafft. Genau so weit wollte ich noch kommen, damit die Schalbretter noch etwas trocknen können, bevor wir die Dachschindeln aufbringen.

 

 

 

Da wir dieses Jahr wieder auf unseren Lieblingscampingplatz nach Zingst fahren, wollte ich noch einen neuen Platz besuchen. Auf keinen Fall soll es so sein, das wir jedes Jahr immer nur auf ein und den selben Campingplatz fahren. Das machen viele von den Campern, die wir bisher getroffen haben.

Die ersten paar Tage verbrachten wir also im Regenbogencamp in Born auf dem Darß, bei ungewöhnlich heißen 30 Grad im Schatten. Selbst in der Hochsaison ist hier immer noch genügend Platz vorhanden, wenn man sich kurzfristig noch mal überlegt an die Ostsee zu fahren. Ein Paradies für Surfer direkt am Bodden. Aber auch der Weststrand der Ostsee ist mit dem Auto nur ein paar Minuten entfernt.

Schöner ist es noch mit dem Fahrrad durch den Darßer Wald an einen ruhigen Strandzugang zu fahren. Anstelle jeglichen wirtschaftlichen Interesses steht hier im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft die urwüchsige Flora und Fauna selbst im Mittelpunkt.

 

   

 

 

Genau so beginnt dann für uns der eigentliche Urlaub. Keine Menschenmassen, kein Lärm und Stress sondern nur Ruhe, das Rauschen der Wellen und der warme Sand, der zwischen den Fußzehen nur das eine Gefühl vermittelt - Urlaub.  

 

   

 

Danach fuhren wir nach Zingst auf unseren gebuchten Campingplatz am Freesenbruch, wo wir wieder von meiner Schwester Elke und Ihrem Ralf für ein paar Tage besucht worden sind.

 Links unten im Bild die Gaststätte auf unserem Campingplatz. Anfänglich hatten uns die etwas hohen Preise abgehalten, hier mal einzukehren. Aber mittlerweile besuchen wir sie jedes Jahr, wenn wir hier sind. Für mich fast nicht nachvollziehbar, das es so eine Gaststätte mit höchstem Niveau auf einem Campingplatz gibt. Sie ist immer gut besucht und im Umfeld von Zingst als besonderer Tipp bekannt. 

 

   

 

 

 

 

Zu Hause angekommen wurden wir gefragt : " Und waren bei Euch an der Ostsee auch so viele Marienkäfer gewesen, wie es in der Bild Zeitung stand ? " Natürlich, die Bild Zeitung hat immer recht. Hier der Beweis:

 

 

 

 

Nach dem Urlaub holte uns der Ernst des Lebens wieder ein. Ivonne musste für 5 Wochen in die Klinik nach Bad Gottleuba. Bei mir kam aber indes keine lange Weile auf. Zwischen den Dachbalken musste ausgefacht werden und dann ging es mit dem Unterputz los.

 

   

 

Jeden Tag nach der Arbeit turnte ich also auf oder unter dem Gerüst rum und versorgte die benötigten Baustoffe.

 

Langsam wurde es jetzt auch Herbst und ich hoffe, das ich noch alles hinbekomme, bis es winterlich wird. Unser Frank mit seiner Luise zogen nun auch bei uns aus und machten sich auf den Weg nach Leipzig. Frank tritt sein Lehrerstudium an und Luise ihre Lehre als Heilerziehungspflegerin.

 

 

   

 

Als meine Ivonne wieder zu Hause war, erhielten wir auch nächtlichen Besuch. Eine kleine Mieze raubte uns 2 Nächte lang den Schlaf mit Ihrem kläglichen miauen. Sie erreichte natürlich ihr Ziel und wurde in unserem Hof mit in den Speiseplan aufgenommen. Na toll, jetzt haben wir 4 Katzen. Eigentlich wollte ich ja kein Katzenheim hier aufmachen.

Doch die Kleine ist sehr liebebedürftig und das braucht Ivonne jetzt gerade sehr, da nach Petra nun auch Frank unser Haus verlassen hat, um seinen eigenen Weg zu gehen.

Wie heißt es so schön: Das letzte Kind hat ein Fell.

 

   

 

 

Zusammen zogen wir den Feinputz auf. Während Ivonne der Wand dann noch ein weißes Gesicht gab, ging ich daran die Dachrinnenhalter zu versenken.

 

   

 

Den Anbau der Dachrinne erledigte dann unser Klempner Lars Träger - gut, schnell und freundlich wie immer.

Ich hatte dann in unserer Scheune noch Arbeit mit der Umlegung des Dachrinnenabflusses und der Einbindung der neuen Dachrinne.

 

   

 

 

Bei mir auf Arbeit ging jetzt der Herbststress, wie fast jedes Jahr, los. Das heißt jeden Tag  länger arbeiten und oft auch Samstags.

Im Oktober wurde es schon recht kühl und die Finger kalt beim Schindeln aufnageln. Bei der Größe der Dachfläche war dies auch nicht an einem Tag gemacht. Langsam verließ mich nicht nur die Lust, sondern auch die Kraft. Für dieses Jahr hatte ich es einfach satt. 

 

   

 

 

Ivonne verfugte noch ein Stück Natursteinmauer und es wurde noch ein großer Container zur groben Schutt Beräumung bestellt.

 

   

 

Bei mir war jetzt allerdings der Akku leer, der letzte Zug abgefahren, der letzte Drops gelutscht, ich hab für dieses Jahr echt genug - ich kann nicht mehr - ich will nicht mehr.

Den letzten Teil des Containers hat Ivonne gefüllt, da ich zu tun hatte, auf Arbeit meine Leistung zu schaffen.

 

   

 

Der Container war nicht lange weg und dann fing es im November an zu schneien.

Und hörte so schnell nicht mehr auf.

Unsere Lieblingsbeschäftigung wurde das Schneeschippen. Ende Dezember wurde es langsam so viel, das selbst bei uns auf Arbeit, wie an anderen Orten auch, die Dächer wegen Einsturzgefahr mit viel Aufwand beräumt werden mussten. 

 

 

   

 

 

 

Vorteil war natürlich, das wir zum Schneeschuh laufen, nicht ins Oberland fahren mussten.

Das Jahr ist nun vorbei und unser kleiner Plan, der im Frühjahr am Lagerfeuer entstand, zum größten Teil erfüllt. 

 

 

 

 

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